Das Auge singt mit – Für eine Genealogie der Popkultur

Von Volkmar Mühleis (Brüssel)
K-Pop, das ist in vielerlei Hinsicht eine perfektionistische Überspitzung seit den sechziger Jahren bekannter Schemata im Popbereich: Das Phänomen der Girl- und Boygroups seit Hitfabriken wie Motown, das Spiel mit Genderrollen seit den Beatles, wenn sie mit Pilzkopf und auf Beatle-Boots mit zumindest höheren Absätzen als üblich für Männer aufgetreten sind. Modisch reicht dieses Spiel zurück bis Coco Chanel, als die junge Dame mit Bubikopf und im stracken Kostüm erschien. Pop ist immer auch eine Fortsetzungsgeschichte bereits gestrickter Muster, Abweichung und Variation prämieren hier vor Autonomie und Innovation. Rabea Krollmann veröffentlichte im vergangenen Jahr einen markanten Seitenblick auf eine dieser perfektionistischen Überspitzungen im K-Pop, das Cross-Dressing.
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