21 Jan

Sexphilosophie

Von Anna Mense (Gießen)


Einleitung[1]

In diesem Text geht es darum, nachzuspüren, inwieweit erlebte Körperlichkeit sowie Aspekte des Sexuellen Teil philosophischer Praktiken sind oder sein können, die, insofern sie unbewusst bleiben, ihr epistemisches Potential nicht frei entfalten können. Ich möchte einerseits den Phänomenbereich Sexualitäten zum Anlass nehmen, um über philosophische Praktiken nachzudenken und ein Gespür dafür zu entwickeln wie Sexualitäten in philosophische Praktiken hineinwirken können. Andererseits möchte ich Aspekte des Sexuellen performativ erfassen, wenn ich letztlich der Frage nachgehe, wie eine philosophische Praxis aussehen könnte, die von ihrer Sexualität nicht absieht, sondern sie explizit macht und textuell gestaltet. Während der erste Teil des Textes verschiedene Weisen von Abwesenheiten des Sexuellen innerhalb philosophischer Praktiken reflektiert, offeriert der zweite Teil zunächst eine Reihe von Beschreibungen sexueller Aspekte innerhalb philosophischer Praktiken.  Der zweite Teil schließt mit einer Skizze dessen, was ich Sexphilosophie nenne.

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