20 Jul

Verdammt(e) Gefühle!? Vorschläge gegen Indifferenz und Gleichgültigkeit

Von Peggy H. Breitenstein (Jena)


Etwa zeitgleich mit Donald Trumps Einzug ins Weiße Haus haben sich eigentümlich widersinnige Reden im politischen Diskurs eingenistet: Paradoxe Formulierungen wie „alternative Fakten“, „postfaktische Politik“, „Postwahrheit“ zeigen ernsthafte Zweifel darüber an, dass über Tatsachen und Tatsachenwahrheiten eigentlich nicht gestritten werden kann. Zugleich wird diesem Zweifel auch vehement widersprochen. Dabei jedoch geraten immer wieder die Gefühle bzw. Emotionen in den Fokus, wird ihnen doch die Schuld an der Verwirrung zugeschrieben. Das Politische werde „emotionalisiert“ und Wahrheiten nur noch „gefühlt“, heißt es. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der eigentliche Fehler im Intellekt selbst liegt: im Versäumnis, begrifflich sorgfältig und verantwortungsvoll zwischen Meinung, Tatsachen und Tatsachenwahrheiten zu unterscheiden.

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12 Jun

Versuch einer Verständigung – anstelle einer Replik zur Replik Dieter Schöneckers

Von Peggy H. Breitenstein (Jena)


Eigentlich ist der Einsatz für die Wissenschaft und ihre Freiheit zu wichtig und gewichtig, um kleine Streitgespräche zu führen. Aber da sich Dieter Schönecker die Mühe gemacht hat, eine Replik zu meinem Beitrag zu schreiben, nehme ich seine Einwände als Anlass, die Diskussion fortzusetzen und mich an einigen Stellen verständlicher auszudrücken oder auch selbstkritisch zu präzisieren.

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02 Jun

Replik auf Breitenstein

von Dieter Schönecker (Siegen)


Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit wurde seit seiner Gründung im Februar dieses Jahres von durchaus gebildeten Menschen u. a. als (ich zitiere) tiefschwarz reaktionär, rechts, rechtsradikal und rassistisch bezeichnet, als Horde Ahnungsloser, als Gruppe alter weißer cis-Menschen mit Prof. Dr. vorm Namen und Angst vor Gendersternchen, als ein Netzwerk zur Rehabilitierung Hitlers, das neurechte Botschaften verbreite sowie riskante Desinformation, das dem Rechtspopulismus einen Nährboden akademischer Autorität biete und das zudem (in meiner Person) Antisemiten, Schwulenhasser und Rassisten verteidige.

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31 Mai

Jargon der Unsachlichkeit. Kriegsmetaphorik im Namen der Wissenschaftsfreiheit

Von Peggy H. Breitenstein (Jena)


Nachdem das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (NW) im Februar 2021 äußerst aufmerksamkeitserregend in die virtuelle Welt des WWW getreten ist, erfährt es langsamen, aber stetigen Zuwachs: Die Zahl der Mitglieder wuchs von anfänglich 70 auf inzwischen knapp 500. Allerdings findet es nicht nur Zuspruch und es wird zu Recht immer wieder darauf verwiesen, dass für die Behauptung, die Wissenschaftsfreiheit sei in Gefahr, belastbare empirische Daten bisher nicht erbracht wurden.

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