von Gregor Schäfer (Basel)
Wir bringen diesen zweiteiligen Beitrag verspätet zum Marx Jubiläum, da er uns auf Grund eines technischen Gebrechens erst jetzt erreicht hat, obwohl er schon vor einem halben Jahr fertig gestellt wurde. Der erste Teil ist hier.
III.
Als «Verwirklichung der Philosophie» bleibt der
Marxismus vom Hegelschen Idealismus – unhintergehbar – abhängig. Dies zum einen in begründungstheoretischer
Hinsicht: Ein Marxismus, der sich als die neue, für sich selbst stehende
Position eines «Materialismus» begründet, muss darin, nimmt er die
Begründungsfrage überhaupt ernst, scheitern; er wird zum objektivistischen
Dogmatismus, der hinter den Begründungsanspruch des Hegelschen Idealismus
zurückfällt und sich dessen nicht bewusst ist, dass auch noch sein eigener
Wahrheitsanspruch – unhintergehabr – vom objektiven Idealismus zehrt, den er
überwunden zu haben wähnt. Dies zum
andern aber auch in subjekt- und, dadurch vermittelt,
revolutionstheoretischer Hinsicht: Es ist freilich kein Zufall, dass Lukács’ Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
– wie Agnes Heller einmal feststellt, das einzige philosophische Buch des
Marxismus, das je geschrieben wurde – sich auf das Hegelsche (und Fichtesche)
Erbe besinnt, um den Marxismus aus dem – als solchen a-politischen – szientistischen
(ökonomistischen) Positivismus und historizistischen Schema zu befreien, zu denen
ihn die II. Internationale nivellierte.[i]
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