von Burkhard Liebsch (Bochum)
Der »Verfall« der Romantik, so wie er von Hegel über R. Huch, R. Welleck, O. Pöggeler und K. H. Bohrer bis hin zu R. Safranski beschrieben worden ist, war ihr vielleicht von Anfang an vorgezeichnet und bereits nach wenigen Jahren besiegelt. Ungeachtet dessen (oder vielmehr gerade deshalb) scheint es, als wolle die vorherrschende Trivialisierung des Romantischen nicht zum Ende kommen. Ein schöner Sonnenuntergang genügt, um in der Werbung genauso leicht den Anschein des Romantischen zu erwecken wie durch das notorisch Pittoreske und Idyllische, diese gnadenlosen Klischees, die man um jegliche Ferne gebracht hat. Ironischerweise könnte gerade darin ein tieferer Grund für Renaissancen der Romantik in der Suche nach dem liegen, was fern bleibt und bis auf kümmerliche Reste getilgt erscheint, wo das Romantische gängige Münze geworden ist.
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