28 Jan

Warum experimentieren wir nicht?

von Bernward Gesang (Mannheim)


Dass etwas faul ist im Staate, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Der Klimawandel schreitet voran, die Politik erweist sich als unfähig, angemessen zu reagieren, denn das demokratische Ringen um Kompromisse zersetzt zum Beispiel jedes „Klimapaket“. Unsere westlichen Demokratien begeistern zudem die meisten ihrer Bürger nicht mehr. Viele fühlen sich nicht mehr durch das System repräsentiert. Politik kann nichts mehr bewegen. Sie ist auf kurzfristige Balancierung der mächtigsten Interessen abonniert, verliert auf diesem Weg die Herzen der Bürger und überlastet zudem den Planeten ökologisch. „Demokratiemüdigkeit“ nennt sich ein Teil des Phänomens. Das bringt das subjektive Empfinden vieler Bürger auf den Punkt. Dagegen mobilisieren sich basisdemokratische Volksbewegungen, „Occupy“, „Pulse of Europe“, „Piraten“ usw., aber diese Bewegungen verebben und finden keinen Hebel, um das System zu ändern. Ob „Fridays for future“, deren Anliegen nicht basisdemokratisch ist, hier eine Ausnahme machen, muss sich noch zeigen.

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