Von Claudia Paganini (Innsbruck)
Vor
einiger Zeit habe ich eine Tagung zum Thema Tierethik organisiert. Die
internationalen Referent*innen brachten sehr unterschiedliche normative
Positionen ein und egal aus welcher Perspektive wir die vielfältigen
Mensch-Tier-Beziehungen reflektierten, das Ergebnis war immer, dass unser
menschliches Verhalten überall grob defizitär ist. Die Stimmung, die diese
Erkenntnis mit sich gebracht hatte, war bedrückend und nicht jedem gelang es,
mit der Spannung zwischen den gemeinsam erarbeiteten und für angemessen
erachteten ethischen Imperativen und der eigenen Praxis umzugehen.
„Das Schlimme ist“, hörte man nach einer längeren Stille aus dem Publikum, „dass diese Tierrechtsaktivisten so extrem sind. Stellen Sie sich vor, in meiner Heimatstadt wurde bei einer Demo sogar einmal mit einem Stein das Fenster von einem Schlachthaus eingeschlagen.“
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